Einträge in eine andere Karte importieren und anpassen

Abb. Anpass.png

Karteneinträge können auf einer bestimmten Karte erstellt und in eine andere Karte geladen bzw. importiert werden. Auch wenn die Zielkarte einen anderen Maßstab, andere Abmessungen, eine andere Auflösung oder anders ausgerichtet ist als die Quellkarte, auf der die Einträge ursprünglich erstellt wurden, können die importierten Karteneinträge an die Zielkarte auf verschiedene Weise angepasst werden.

Allgemeines
Da die Karteneinträge separat von der geöffneten Karte in einer Datenbankdatei mit der Dateinamens-erweiterung *.MDB (Microsoft-Daten-Bank) gespeichert werden, können Sie die Karteneinträge auf einer Karte zeichnen und später auf eine andere Karte übertragen. Sie können beispielsweise Karteneinträge auf ein Luftbild oder auf eine Flurkarte mit dem Maßstab 1:5.000 einzeichnen und anschließend diese Einträge auf eine topographische Karte mit dem Maßstab 1:25.000 übertragen. Im Gelände kann man auf mehreren kleinen Detailkarten, beispielsweise mit dem Maßstab 1:1000 Grabungsfunde kartieren. Am PC oder Laptop tragen Sie Ihre Funde in diese Lagepläne ein. Später können Sie alle Aufnahmen in eine größere Übersichtskarte beispielsweise mit dem Maßstab 1:25.000 vereinen, bzw. hinzuladen und an diese Zielkarte anpassen.

Hinweis
Wenn Einträge auf eine Karte mit anderem Maßstab übertragen werden, gibt es ein grundsätzliches Problem: Die Abstände und die Größe der Einträge werden den unterschiedlichen Maßverhältnissen entsprechend verkleinert oder vergrößert. Beispielsweise wird eine 50 m lange Strecke auf einer Karte mit dem Maßstab 1:5000 als 1 cm lange Linie dargestellt und ist somit gut sichtbar. Auf einer Karte mit dem Maßstab 1:50.000 ist die gleiche Strecke aber nur noch 1 mm lang. Sie ist nach dem Import auf der Karte mit dem Maßstab 1:50 000 kaum noch zu erkennen und verschwindet nahezu völlig, wenn der Maßstab der Zielkarte noch kleiner ist. Auch die Größe der Texteinträge und der Symbole muß in solchen Fällen entsprechend verkleinert werden, um Überdeckungen zu vermeiden. Das kann dazu führen, daß die Texteinträge in der normalen Darstellung auf der Karte mit dem kleineren Maßstab kaum noch lesbar sind. Erst bei einer entsprechenden Vergrößerung (Zoom > 100) der Karte werden die Zeichen wieder erkennbar. Zeichnen Sie also keine kleinen Einträge in eine Karte, wenn Sie diese Objekte später in eine Karte mit kleinerem Maßstab übertragen wollen. Dieses Problem der geringeren Auflösung, bzw. ein Verlust an Details ist auch vorhanden, wenn Sie eine Karte oder ein Bild auf einem Kopierer, Foto oder Drucker verkleinern. Sie können allerdings die Schriftgröße importierter Texteinträge und Symbole, sowie die Maße von Figuren und Bildern nach dem Import verändern mit dem Menü Einträge - Ersetzen und an eine andere Karte angleichen.
Dazu noch ein extremes Beispiel: Auf einem Hektar wird eine Pflanzengesellschaft kartiert und das Ergebnis soll auf einem kleinen Globus dargestellt werden. Das geht natürlich nicht.

Vorbereitung des Imports

Wenn beide Karten georeferenziert sind, wenn also für die Quellkarte und für die Zielkarte das gleiche Koordinatensystem definiert wurde, werden die Einträge in der Zielkarte automatisch richtig positioniert. Sie können die Position der importierten Karteneinträge aber auch nach dem Import mit Hilfe von Anker- und Passpunkten manuell verändern (verschieben, strecken, rotieren). Falls Sie diese Möglichkeit erwägen, sollten Sie diese Passpunkte bereits vor dem Import in die Quellkarte einzeichnen. Lesen Sie dazu Karteneinträge manuell verschieben, bevor Sie mit dem Import beginnen.

Abb. Import_2.gif

Mit dem Menü Einträge - Hinzuladen, Importieren können Sie Einträge in jede beliebige Karte, bzw. in jede geöffnete Bitmap laden (importieren). Sie erhalten zwar eine Warnung, wenn Sie Einträge in eine andere Karte hinzuladen, weil in der Datei der Karteneinträge vermerkt ist, auf welcher Karte die betreffenden Einträge erstellt wurden, aber Sie können diesen Hinweis in diesem Fall ignorieren und die importierten Einträge an die neue Karte anpassen. Auf dem Bildschirm erscheint ein Hilfsfenster, in dem Sie zuerst links oben eine Quelldatei auswählen.

Abb. Import_3.gif In dem hier gezeigten Hilfsfenster wurde beispielsweise folgende Quelldatei für den Import ausgewählt:
C:\Karten\Forchheim\Topograph\Export.MDB. Die ersten zwei Zeilen der ausgewählten Quelldatei werden im Hilfsfenster angezeigt und Sie können mit Hilfe des Schiebereglers am rechten Rand alle aufgelisteten Einträge ansehen.

Positionierung der importierten Karteneinträge in der Zielkarte

Für die automatische Anpassung müssen beide Karten mit einem Koordinatensystem georeferenziert sein. Wählen Sie in diesem Fall das Menü Einträge - Hinzuladen, Importieren. Position und Größe der Karteneinträge werden automatisch an die Zielkarte angepasst.

Wenn für die Quellkarte und auch für die Zielkarte das gleiche Koordinatensystem (z.B. geografische Koordinaten) definiert wurde, ist der Import und die Anpassung der Einträge an die neue Karte einfach. Wählen Sie das Menü Einträge - Hinzuladen, Importieren. Im Hilfsfenster aktivieren Sie dann z.B. das Kästchen Option.gifalle Einträge importieren und schließlich die Schaltfläche Importieren. MAPPER berechnet die Position der Karteneinträge in der Zielkarte anhand der Koordinaten.

Manuelle Positionierung importierter Karteneinträge

Sie können importierte Einträge auch in einer Zielkarte ohne Koordinatensystem sozusagen 'en bloc' an die richtige Position bringen. Zu diesem Zweck zeichnen Sie vor dem Import zwei Texteinträge mit Fußpunkten als Passpunkte in die Quellkarte. Beispiel: In der Quellkarte (Luftbild) und der Zielkarte (topgrafische Karte) ganz oben, waren ein Wasserturm und eine Kapelle in beiden Karten gut erkennbar. Diese 'Landmarken' wurden als Passpunkte gewählt und in die Quellkarte zwei entsprechende Texteinträge geschrieben mit Fußpunkten auf den beiden Passpunkten.

Die auf der Quellkarte vorbereiteten Karteneinträge wurden mit dem Namen 'Export.mdb' gesichert. Anschließend wurde die Zielkarte geöffnet. Von den eventuell bereits vorhandenen Karteneinträgen wurde eine Sicherheitskopie mit dem Menü Einträge - Sichern als... auf die Festplatte geschrieben. Danach wurden diese alten Einträge mit dem Menü Einträge - neu aus der Karte entfernt.

Bevor Sie Karteneinträge in eine andere Karte importieren, sollten Sie also mindestens zwei Passpunkte mit entsprechenden Texteinträgen und Fußpunkten in die ursprüngliche Karte eintragen. Mit diesen beiden Passpunkten können Sie die Karteneinträge an eine andere Karte mit abweichenden Abmessungen oder einem anderen Ausschnitt angleichen. Der 1. Passpunkt sollte möglichst weit oben links, das heißt nahe am Kartenursprung (Xmap = 1, Ymap = 1) liegen, der 2. Passpunkt nahe am rechten unteren Karteneck. In der oben gezeigten Karte wurden als Passpunkte die beiden Texteinträge Wasserturm und Kapelle eingefügt. Diese beiden Passpunkte verschieben Sie später in der ZielKarte nach dem Import der Karteneinträge an die entsprechende Position. In Relation zu diesen beiden Passzpunkten ordnet MAPPER dann die übrigen Karteneinträg an. Sichern Sie die für den Export in eine andere Karte vorbereiteten Daten unbedingt unter einem neuen Namen ab, wie z.B. Export.MDB.

Nachdem Sie die Karteneinträge auf der Quellkarte für den Export vorbereitet und abgesichert haben, können Sie diese Datei (z.B. Export.MDB) in eine andere Karte laden. Verwenden Sie zu diesem Zweck das Menü Einträge - Laden. Die Einträge sind in der Zielkarte zunächst an der falschen Stelle positioniert, möglicherweise sind sie auch überhaupt noch nicht sichtbar, weil Sie über den rechten und/oder unteren Kartenrand hinausragen. Sie erhalten in diesem Fall einen entsprechenden Hinweis. Aber Sie können alle Einträge an die richtige Position schrittweise verschieben. Wählen Sie zu diesem Zweck das Menü Einträge - Alle verschieben. Es erscheint ein Hilfsfenster, mit den folgenden drei Optionen:

Abb. Anpass_1.gif

Alle Einträge

Option.giffester Betrag mit einer festen Anzahl von Bildpunkten verschieben,

Option.gifrelativ (prozentual) zum Abstand vom Kartenursprung oder von einem definierten Fixpunkt (Anker) verschieben,

Option.gifdrehen um einen Fixpunkt (Anker) drehen und strecken.

Wenn der Kartenursprung (=linke obere Ecke) der Quellkarte und der Zielkarte verschieden ist, wählen Sie zuerst Option 1fester Betrag. Klicken Sie dann den Passpunkt für den Kartenursprung der Quelldatei an und ziehen Sie den Fußpunkt dieses Karteneintrags an die entsprechende Position in der Zielkarte. Nun werden alle Karteneinträge um den gleichen Betrag vertikal und horizontal verschoben. Sie sehen die neue Position (Versatz) aller Karteneinträge in einer Vorschau anhand der gestrichelten Linien, die auf die Zielpunkte verweisen. Wählen Sie Übernehmen, wenn der Passpunkt für den Kartenursprung der Quellkarte an der richtigen Position sitzt.

Die übrigen Karteneinträge befinden sich nach dieser Prozedur in der Regel noch nicht an der richtigen Stelle in der Zielkarte. Nun deklarieren Sie den justierten 1. Passpunkt zum Fixpunkt. Dieser Fixpunkt wird sozusagen auf der neuen Karte festgenagelt und zum Dreh- und Angelpunkt (Anker) für alle weiteren Operationen der manuellen Positionierung der Karteneinträge an die Zielkarte. Wenn Sie keinen Fixpunkt definieren, wählt Mapper automatisch das linke obere Karteneck (=Kartenursprung, Position 0,0) der Zielkarte als Anker für alle weiteren Verschiebeaktionen.

Abb. Anpass_4.gif Wählen Sie nun Option 2relativ bzw. Option 3drehen, wenn die Quellkarte und die Zielkarte gegeneinander verdreht sind. Jetzt wird der 2. Passpunkt für das rechte untere Eck der Quelldatei an die entsprechende Position in der Zielkarte gezogen. Alle anderen Karteneinträge werden proportional zur Entfernung vom gewählten Fixpunkt (Anker) über die neue Karte gestretcht, bzw. relativ zur Entfernung vom Fixpunkt rotiert.

Falls die Passpunkte nicht sichtbar sind, weil sie über die Zielkarte hinausragen, ziehen Sie einen anderen Karteneintrag in Richtung Fixpunkt oder geben Sie für die relative Verschiebung einen Prozentwert < 100 ein. Wiederholen Sie diesen Schritt bis alle Passpunkte auf der Karte sichtbar sind und ziehen Sie dann dieselben auf die entsprechende Position. Alle übrigen Karteneinträge werden bei jedem Verschiebevorgang proportional zur Entfernung zum Fixpunkt neu positioniert. Auf diese Weise können importierte Karteneinträge an jede andere Karte, für die kein Koordinatensystem definiert wurde, schrittweise zumindest grob angepaßt werden.

Im hier beschriebenen Beispiel wurden die oben gezeigten Karteneinträge in eine leere Karte geladen. Der 1. Passpunkt Wasserturm wurde an die gewünschte Position links oben geschoben und als Fixpunkt definiert. Dann wurde der 2. Passpunkt Kapelle mit der Option Abb. Option.gif drehen an die entsprechende Stelle gezogen. Alle übrigen Einträge werden dementsprechend und im Verhältnis zu ihrem Abstand vom Fixpunkt automatisch verschoben. Selbstverständlich können Sie nicht nur zwei, sondern zur Kontrolle noch mehr Passpunkte in die Quellkarte eintragen.

Siehe auch:

Karte georeferenzieren

Mapper Programmbeschreibung

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